„Eine demokratische Schulkultur ist kein Luxus, sondern Demokratie in der Schule ist der Ernstfall, und sie muss im Zentrum der Aufgabe stehen, die Schule zu erfüllen hat.“ Wolfgang Edelstein (2019)
Hakenkreuzschmierereien werden im Schulgebäude entdeckt. Schüler berichten von menschenverachtenden Memes im Klassenchat. Im Unterricht fallen demokratiefeindliche Aussagen.
Das ist sicherlich kein Alltag an bayerischen Schulen. Dennoch lassen sich solche Ereignisse beobachten. Und Menschen haben dann hin- und nicht weggeschaut. Weil sie sich Sorgen gemacht und erkannt haben, dass hier unter Umständen Menschen bedroht und in Gefahr sind. Weil sie sich Gedanken gemacht haben über das Gelingen unseres Zusammenlebens und unserer Demokratie. Weil sie Verantwortung übernommen haben.
Sie haben daraufhin Kontakt aufgenommen zu den Regionalbeauftragten für Demokratie und Toleranz. Das kann in all diesen Vorfällen ein erster Schritt sein. Um dem eigenen Unbehagen, den Zweifeln, Sorgen und Bedenken ein Gegenüber zu geben, zum Nachdenken und Sortieren. Wie ist das Beobachtete einzuordnen und zu bewerten? Zeigen sich erste Hinweise auf eine Radikalisierung? Oder werden Denken und Handeln bereits bestimmt von einer menschenverachtenden Ideologie? Wie sieht das weitere Vorgehen aus? Wie kann Schule in Zukunft in aller Klarheit solchen Vorfällen begegnen? Wie können Menschen gestärkt werden, um Sicherheit im Umgang damit zu bekommen? Wie können Menschen gestärkt werden, dass sich solche Vorfälle erst gar nicht ereignen? Lassen sich solche Ereignisse überhaupt vermeiden?
Regionalbeauftragte für Demokratie und Toleranz
Die Regionalbeauftragten für Demokratie und Toleranz wurden 2009 im Rahmen des Bayerischen Handlungskonzepts gegen Rechtsextremismus ins Leben gerufen. Seitdem stehen sie den Schulen als kompetente Ansprechpartner und Ansprechpartnerinnen für verhaltensorientierte Prävention und anlassbezogene Intervention gegen jegliche Form von politisch als auch religiös motiviertem Extremismus sowie zur Antidiskriminierungsarbeit zur Verfügung. Es handelt sich dabei um speziell geschulte Beratungslehrkräfte, Schulpsychologinnen und Schulpsychologen, die an die neun bayerischen Staatlichen Schulberatungsstellen teilabgeordnet und über diese zu erreichen sind.
Zu ihren Aufgaben gehören:
- Prozesse an Schulen begleiten bei Vorfällen im Bereich des Extremismus
- Beratungsgespräche führen mit Schulleitungen, Lehrkräften, Erziehungsberechtigten, Schülern und Schülerinnen
- Netzwerke aufbauen und pflegen, z. B. mit Vertretern und Vertreterinnen der Jugendhilfe, der Polizei oder anderen zivilgesellschaftlichen regionalen Partnern und Partnerinnen
- Angebote für Schulen im Bereich des Extremismus vermitteln und koordinieren
- Fortbildungen vor Ort an Schulen, über die Staatlichen Schulberatungsstellen oder über andere staatliche Lehrerfortbildungen anbieten
- Schulen informieren durch Beiträge auf Lehrerkonferenzen, Fachsitzungen, Fachbetreuertagungen, Schulleitertagungen oder Elternabenden
- Schulentwicklungsprozesse unterstützen für die Prävention und Intervention bei Vorfällen im Bereich des Extremismus
Zur Wahrnehmung dieser Aufgaben werden sie vom Staatsministerium für Unterricht und Kultus begleitet und an der Akademie für Lehrerfortbildung und Personalführung regelmäßig fortgebildet. Ihre präventive und beratende Tätigkeit bedient sich vor allem sozialpsychologischer Methoden und verfolgt keinen politischen Auftrag. Ferner gelten die Grundsätze der Schulberatung: Die Angebote erfolgen freiwillig, vertraulich und kostenfrei.
Weitere Informationen zur Angebotspalette der Regionalbeauftragten für Demokratie und Toleranz können Sie dem zweimal jährlich erscheinenden Newsletter der Regionalbeauftragten EXTREME News entnehmen.
Kontaktdaten der Regionalbeauftragten für Demokratie und Toleranz | Extremismusprävention
Hier finden Sie die Kontaktdaten der Regionalbeauftragten für Demokratie und Toleranz in Ihrer Region über die jeweiligen Staatlichen Schulberatungsstellen:
Regionalbeauftragte für Demokratie und Toleranz
Mittelfranken
Bianca Marschalek
Benjamin Rath
Luis Macher
Regionalbeauftragte
München Stadt und Landkreis
Robert Roedern
Dr. Bodo Wild
Silvia Rehberg
Regionalbeauftragte
Niederbayern
Bernd Kohlmann
Susanne Holzhammer
Dr. Gerald Hofmann
Regionalbeauftragte
Oberbayern-Ost
Silke Hatzinger
Thomas Fahrner
Katarina Molls
Ivonne Brosow
Regionalbeauftragte
Oberbayern-West
Florian Otto
Verena Hofrichter
Regionalbeauftragte
Oberfranken
Steffen Biskupski
Nicola Huber
Karin Zacharias
Regionalbeauftragte
Oberpfalz
Alexandra Schichtl
Maren Köhn
Christian Birk
Regionalbeauftragte
Schwaben
Sylvia Hanel
Alfred Klöck
Susanne Knötig
Regionalbeauftragte
Unterfranken
Ulrike von der Brelie
Chrissy Denk
Sabine Kral
Weiterführende Informationen
Stand: 09. Oktober 2024