Fremdsprachenfolgen und Ausbildungsrichtungen

Fremdsprachliche Kompetenz ist in der globalisierten Welt unverzichtbar. Fremdsprachen – ganz gleich, ob „klassische“ oder „moderne“ – bilden dabei auch die Basis für ein interkulturelles Bewusstsein im geeinten Europa.

Am Gymnasium gehört das Erlernen von mindestens zwei Pflichtfremdsprachen fest zum Anspruchsprofil. Dabei bestehen – je nach Angebot der Schule – folgende Wahlmöglichkeiten:

• 1. und 2. Fremdsprache (ab Jgst. 5 bzw. 6): Englisch, Latein, Französisch
• 3. Fremdsprache am Sprachlichen Gymnasium (ab Jgst. 8): Französisch, Spanisch, Italienisch, Russisch, Chinesisch
• 3. Fremdsprache am Humanistischen Gymnasium (ab Jgst. 8): Griechisch

• An vielen Schulen kann außerdem ab Jahrgangsstufe 11 die 1. oder 2. Fremdsprache durch eine spät beginnende Fremdsprache ersetzt werden, die bis zum Abitur fortgeführt wird. Angeboten werden z. B. Spanisch, Italienisch, Russisch oder Chinesisch.
• An fast allen Gymnasien können zudem weitere Fremdsprachen im Rahmen des Wahlunterrichts erlernt werden.

Die verschiedenen Ausbildungsrichtungen setzen v. a. in den Jahrgangsstufen 8 bis 11 je nach Angebot vor Ort Schwerpunkte.

Humanistisches Gymnasium (HG)

Am Humanistischen Gymnasium stehen (neben Englisch) die klassischen Sprachen Latein und Griechisch sowie die in der klassischen Literatur überlieferten Grundlagen der europäischen Kultur im Mittelpunkt. Für die Schülerinnen und Schüler besteht die Möglichkeit, Latein oder Englisch als erste bzw. zweite Fremdsprache zu wählen. Griechisch setzt als dritte Fremdsprache in Jahrgangsstufe 8 ein. Latein und Griechisch können in der Qualifikationsphase belegt und als Abiturprüfungsfächer gewählt werden.

Sprachliches Gymnasium (SG)

Am Sprachlichen Gymnasium erlernen die Schülerinnen und Schüler drei oder mehr Fremdsprachen, darunter mindestens zwei moderne Fremdsprachen. Sprachliche, kulturelle und interkulturelle Bildung und Kompetenzen stehen vor dem Hintergrund unseres europäischen Gedankens und unserer Lebenswelt, in welcher der Vielfalt von Kulturen und Sprachen eine besondere Bedeutung zukommt, im Fokus.

An einigen Sprachlichen Gymnasien werden auch drei moderne Fremdsprachen angeboten:
Englisch - Französisch - Italienisch / Spanisch oder Französisch - Englisch - Italienisch / Spanisch

Naturwissenschaftlich-technologisches Gymnasium (NTG)

Das Naturwissenschaftlich-technologische Gymnasium setzt seinen Schwerpunkt im MINT-Bereich. Insbesondere durch das deutlich erhöhte Stundenmaß in den Fächern Chemie, Physik und Informatik erhalten die Schülerinnen und Schüler die Gelegenheit, sich intensiv mit naturwissenschaftlichen und technologischen Fragestellungen unter Berücksichtigung der wechselseitigen Abhängigkeiten von Mensch und Natur auseinanderzusetzen. Ausgehend von alltagsnahen Phänomenen ermöglichen praxisbezogene Schülerübungen den Zugang zu einer naturwissenschaftlichen Welterschließung. Gleichzeitig wird durch Modellieren die Abstraktionsfähigkeit und durch die in diesem Zusammenhang notwendigen Entscheidungsprozesse das Urteilsvermögen der Schülerinnen und Schüler geschärft.

Musisches Gymnasium (MuG)

Das Musische Gymnasium legt den Schwerpunkt auf kulturelle Bildung und ganzheitliche Zugangsweisen mit ästhetischen, gestalterisch-kreativen und handlungsorientierten schulischen Angeboten.

Grundlage dafür ist ein Stundenplus in den Fächern Musik und Kunst, der Instrumentalunterricht, die Sprachenfolge (Englisch-Latein bzw. Latein-Englisch) sowie ein vielfältiges profilbildendes Wahlkursangebot im musikalischen und künstlerisch-medialen Bereich wie etwa Theater, Tanz, Film, Chor- und Orchestergruppen, Bigband, Literatur usf.

Am Musischen Gymnasium ist Musik in allen Jahrgangsstufen Vorrückungsfach.

Wirtschaftswissenschaftliches Gymnasium (WWG)

Am Wirtschaftswissenschaftlichen Gymnasium beschäftigen sich die Schülerinnen und Schüler vertieft mit wirtschaftlichen, rechtlichen, sozialen und ökologischen Fragestellungen. Ausgehend von den Profilfächern Wirtschaft und Recht (ab Jahrgangsstufe 8) und Wirtschaftsinformatik (ab Jahrgangsstufe 9) entwickeln die Schülerinnen und Schüler die Fähigkeit, als mündige Bürger in ihrem persönlichen Lebensumfeld selbstbestimmt ökonomisch zu handeln, in der Gesellschaft wirtschaftliche sowie rechtliche Rahmenbedingungen mitzugestalten und solidarisch Verantwortung zu übernehmen.

Sozialwissenschaftliches Gymnasium (SWG)

Die Sozialwissenschaftliche Ausbildungsrichtung bietet den Schülerinnen und Schülern vertiefte Einblicke in gesellschaftliche, politische, wirtschaftliche und soziale Zusammenhänge. Eine wichtige Stellung nimmt daher das Fach Politik und Gesellschaft (bereits ab Jahrgangsstufe 8) mit seinen soziologischen und politischen Schwerpunkten ein. Darüber hinaus setzt sich das Profilfach Sozialpraktische Grundbildung in den Jahrgangsstufen 9 bis 11 mit wichtigen sozialen Fragestellungen auseinander (z. B. Mediengesellschaft, Persönlichkeitsentwicklung, gesellschaftliches Engagement). Ein 15-tägiges Sozialpraktikum ermöglicht durch eigenes Engagement zudem vertiefte Begegnungen mit der sozialen Wirklichkeit.

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